Gesetz zur Geschlechtsänderung im Zivilstandsregister
Die Debatte über die Geschlechtsänderung im Zivilstandsregister hat die Spaltung des Schweizer Parlaments in der Frage der Transidentität und des Zugangs zur Geschlechtsänderung für Minderjährige aufgezeigt. Für die Gegner der Einführung einer Geschlechtsänderung im Gesetz (hauptsächlich die SVP) zwang der Entwurf „eine Subjektivität in ein amtliches Register, das auf objektiven und überprüfbaren Daten basieren sollte“. Die Mehrheit plädierte dafür, „ein aufwendiges Verfahren zu erleichtern und so die zahlreichen Suizide von transgeschlechtlichen oder intersexuellen Jugendlichen zu vermeiden, die sich oft allein mit ihren Fragen und Sorgen wiederfinden.“ Die Altersfrage löste zahlreiche Diskussionen aus. Die Linke, angeführt von Lisa Mazzone, vertrat die Ansicht, dass Jugendliche ab zwölf Jahren urteilsfähig sind und ihre streng persönlichen Rechte ohne Zustimmung der Eltern ausüben können müssen; die Rechte hob das Risiko hervor, dass Jugendliche einem Modetrend erliegen könnten, und die Verantwortungspflicht der Eltern gegenüber ihrem Kind.
(die Zitate stammen aus der Pressemitteilung und den Meldungen der SDA zu den Debatten)
Das Gesetz zur „Geschlechtsänderung im Zivilstandsregister“ wurde am 18. Dezember 2020 (33 Ja, 6 Nein, 3 Enthaltungen im Ständerat; 128, 54, 13 im Nationalrat) verabschiedet, ohne Wissen des Grossteils der Schweizer Bevölkerung, da die Medien zu diesem Thema sehr diskret waren. Es hat de facto den Weg für ein „trans-affirmatives“ gesellschaftliches und rechtliches Klima geebnet, da es jedem ermöglicht, der sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlt, von der Gesellschaft als solches anerkannt zu werden.
Irreführende Analogien, Intersektionalität und sprachliche Verwirrung werden verwendet, um das ideologische Konzept der „Geschlechtsidentität“ in das Gesetz einzuführen. Zunehmend ersetzt in den vorgeschlagenen Gesetzestexten das „Gender“ das „biologische Geschlecht“, was zu einer Verwischung der im Recht eingeführten Besonderheiten führt, die den Schutz von Frauen und die Gleichstellung von Frauen und Männern gewährleisten sollen.
Im Dezember 2024 hat das Parlament zugestimmt, die antirassistische Strafnorm auf den Schutz vor Sexismus auszuweiten. Während der Gesetzestext noch in Bearbeitung ist, schwebt die Idee, dass nicht das biologische Geschlecht, sondern das Gender oder die „Geschlechtsidentität“ in den Gesetzestext aufgenommen werden soll, wodurch jede Diskriminierung, die auf einem intimen Empfinden basiert, unter Strafe gestellt würde.
„Geschlechtsidentität“ in den kantonalen Gesetzen
Im Zuge der Verfassungsänderung, die am 1. Januar 2022 in Kraft trat, wurden mehrere kantonale Gesetze oder Initiativen verabschiedet, die das Konzept der „Geschlechtsidentität“ in die Gesetzgebung einführen.
Genf hat insbesondere das „LED-Gender“ verabschiedet, um Diskriminierung aufgrund von Gender und biologischem Geschlecht zu bekämpfen. Das Gesetz sieht Schulungen und Massnahmen vor, um Fachkräfte (Polizei, Gesundheitswesen, Bildung) zu schulen und zu sensibilisieren und Massnahmen gegen Diskriminierung aufgrund der „Geschlechtsidentität“ zu ergreifen.
Mehrere Kantone, insbesondere Waadt und Genf, haben Gesetze erlassen, um Konversionstherapien zu verhindern, wobei das Konzept (durch irreführende Analogie zu erzwungenen Konversionen von Homosexuellen) Massnahmen umfasst, die darauf abzielen, die „Geschlechtsidentität“ einer Person zu ändern. Das Wallis ist diesem Beispiel kürzlich gefolgt.
In diesem Kontext wurden Eltern – von LGBT-Verbänden, Lehrern, Sozialarbeitern, Ärzten, Richtern – angezeigt, von der Justiz bedroht und haben in den extremsten Fällen das Sorgerecht für ihr Kind verloren, weil sie sich geweigert hatten, den Vornamen und die Pronomen ihres Kindes zu ändern, und weil sie die von „spezialisierten“ Ärzten empfohlenen Hormon- und chirurgischen Behandlungen in Frage gestellt oder abgelehnt hatten.
Im Allgemeinen trägt das vorherrschende politische, soziale und mediale Klima dazu bei, die Verantwortung und Autorität der Eltern zu untergraben.
Zu den Methoden von Trans-Aktivisten, um ihre Ziele zu erreichen, lesen Sie:
https://athena-forum.eu/
https://www.spectator.co.uk/article/the-document-that-reveals-the-remarkable-tactics-of-trans-lobbyists/
Die Medizinalisierung von Jugendlichen, die ihr biologisches Geschlecht hinterfragen, wird in Frage gestellt
Seit 2021 wurden mehrere Motionen und Interpellationen im Parlament eingereicht, um die Medizinalisierung von Jugendlichen zu hinterfragen, die sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen. (siehe Liste unten)
Die Antwort des Bundesrates auf diese Initiativen – die hauptsächlich von sogenannten „konservativen“ Parteien stammen – ist ausnahmslos dieselbe: Der BR ist der Ansicht, dass die Zunahme von Jugendlichen, die sich als „trans“ bezeichnen und medizinische Behandlungen wünschen, nicht auf eine „Gender-Ideologie“ zurückzuführen ist, sondern darauf, dass die Gesellschaft zunehmend bereit ist, die Vielfalt der Geschlechtsidentitäten zu akzeptieren.
Der BR beruhigt und erinnert daran, dass „Ärzte verpflichtet sind, die Regeln der medizinischen Kunst einzuhalten: Sie müssen Nutzen und Risiken einer Therapieform sorgfältig abwägen, stets im Interesse des Patienten handeln und dessen Wohlbefinden in den Mittelpunkt stellen. Zudem muss die Urteilsfähigkeit bei Minderjährigen streng geprüft werden. Die Behandlung wird somit meist von einem interdisziplinären Team durchgeführt, das die Situation medizinisch, psychologisch und medizinisch-ethisch im Einzelfall prüft.“
Trotz der Skandale, die diese Organisation befleckt haben, bezieht er sich weiterhin auf die „Empfehlungen der World Professional Association for Transgender Health [WPATH]“, verfügbar unter www.wpath.org, oder auf die trans-affirmativen Richtlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) in Deutschland, unter www.awmf.org). Der Bundesrat behauptet entgegen der Evidenz, dass „diese in der Regel von allen beteiligten medizinischen Fachgesellschaften erarbeitet werden und auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen.“
Quellen:
WPATH Files, 04.03.2024
The Guardian, 09.03.2024, „why disturbing leaks from US gender group WPATH rings alarms bells“
The Economist, 24.07.2024 „Research into trans medecine has been manipulated“
Liste der im Parlament eingereichten Motionen und Interpellationen:
23.09.2025 Motion von Nina Fehr Düsel (49 Mitunterzeichnende) „Geschlechtsumwandlungsoperationen für Minderjährige in der Schweiz verbieten“ – 25.4081
Link FR: https://www.parlament.ch/fr/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20254081
Link DE: https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20254081
14.05.2025 Interpellation Andreas Gafner „Der besorgniserregende Trend der Geschlechtsänderungen bei Jugendlichen“ – 25.3181
Link FR: https://www.parlament.ch/fr/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20253181
Link DE: https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20253181
22.12.2023 Motion Marc Jost (19 Mitunterzeichnende) „Geschlechtsänderung. Das Vorsorgeprinzip respektieren, um Kinder und Jugendliche besser zu schützen “ – 23.4476
Link FR: https://www.parlament.ch/fr/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20234476
Link DE: https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20234476
20.12.2023 Motion Lorenzo Quadri „Stopp der Gender-Ideologie! Minderjährige (zumindest) vor unüberlegten Geschlechtsumwandlungsoperationen schützen “ – 23.4408
Link FR: https://www.parlament.ch/fr/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20234408
Link DE: https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20234408
14.12.2022 Interpellation Andreas Gafner – „Pubertätsblocker, Hormonbehandlungen und chirurgische Eingriffe bei Minderjährigen. Warum sind sie erlaubt? “ 22.4422
Link FR: https://www.parlament.ch/fr/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20224422
Link DE: https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20224422
16.12.2021 Interpellation Benjamin Roduit „Exponentielle Medizinalisierung von Trans-Jugendlichen. Wird die Schweiz umstrittene Praktiken regulieren? “ – 21.4506
Link FR: https://www.parlament.ch/fr/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20214506
Link DE: https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20214506
05.03.2020 Interpellation Benjamin Roduit „Anzahl Minderjähriger, die wegen Störungen der sexuellen Identität behandelt werden“ – 20.3051
Link FR: https://www.parlament.ch/fr/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20203051
Link DE: https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20203051
Auf kantonaler Ebene wird das Thema in immer mehr Kantonen debattiert:
Im September 2025 wurde eine von 40 Abgeordneten unterzeichnete parlamentarische Initiative, die ein Verbot jeglicher sogenannter „Gender-Behandlungen“ für Minderjährige fordert, im Tessiner Grossen Rat eingereicht.
Im Juli 2025 hat die Zürcher Gesundheitsdirektorin Nathalie Rickli den Bund aufgefordert, geschlechtsangleichende Operationen und Pubertätsblocker zu verbieten, und ein Rechtsgutachten zu dieser Frage verlangt.
Im Februar 2025 wurde im Thurgau eine parlamentarische Motion eingereicht, um irreversible Operationen für Minderjährige mit Gender-Fragen einzuschränken.
Im Februar 2023 hat der Kanton Bern alle irreversiblen geschlechtsangleichenden Operationen an Minderjährigen verboten.
Im Jahr 2023 wurden im Kanton Genf mehrere Motionen eingereicht, um sogenannte „Gender-Affirmationsbehandlungen“ für Minderjährige zu verbieten oder zu regulieren. Sie wurden abgelehnt.